Ja, ja, schon klar: Wir mailen und texten zu viel, verplempern zu viel Zeit im Netz und schenken unserem Handy mehr Aufmerksamkeit als den Menschen, die wir am meisten lieben. Und ja, das ist ungesund, ruiniert unsere Konzentrationsfähigkeit, vernichtet Kreativität und Produktivität und ist schlecht für die Kussbilanz.
Wir wissen das. Wirklich?
10 fiese Fakten, die mich motiviert haben, mein Leben und Arbeiten zu ändern, Regeln zu brechen und neue zu erfinden. Auf Anitra-Deutsch: vom Internet-, Handy- und Mail-Junkie zur Digital-Domina mit Freizeit und Privatleben zu werden.
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MAILEN MACHT DÜMMER ALS KIFFEN
Eine Studie am britischen King’s College be- legt, dass bekiffte Menschen IQ-Tests besser lösen als Menschen, die permanent durch E-Mails abgelenkt werden. Durch E-Mail- Multitasking sinkt der gemessene IQ-Wert um zehn Prozent – doppelt so stark wie bei der Kiffer-Gruppe.
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6 JAHRE IM INTERNET UND 8 MONATE E-MÜLL-LÖSCHEN VERSUS 14 KUSSTAGE UND 12 ORGASMUSSTUNDEN
Das kommt krass: Wer 75 Jahre alt wird, verbringt sechs Jahre im Internet und verplempert acht Monate seines Lebens mit E-Maillöschen. Demgegenüber stehen zwölf Orgasmusstunden – wobei hier die Hoffnung besteht, dass beim Orgasmuszeitmessen mehr Frauen als Männer befragt wurden. Kein Trost: Auch in puncto Küssen kommen wir nur auf 14 Tage.
3
E-MAILS MACHEN IMPOTENT
Keine Bange, nur im übertragenen Sinn: Pseudoemsige Wissensarbeiter lassen sich alle elf Minuten von ihrer aktuellen Aufgabe ablenken. Störfaktor Nummer eins: E-Mails. Nummer zwei: Smartphone. Nach jeder Ab- lenkung braucht man im Schnitt 25 Minuten, um zur ursprünglichen Aufgabe zurück- zukehren – wenn man das überhaupt noch schafft. Und dann auch nur, um sich erneut ablenken zu lassen. So das produktivitäts- vernichtende Ergebnis dreier Forscher der University of California.
4
SMARTPHONES SIND DEALER: BLACKBERRY? CRACKBERRY!
60 Prozent aller US-Amerikaner lesen E-Mails via Handy morgens im Bett, zehn Prozent antworten rund um die Uhr. Auch Blackberry-Erfinder Jim Balsillie gibt zu: »Ständige Erreichbarkeit kann süchtig machen.« 68 Prozent aller Handybesitzer erleben einmal pro Woche »eingebildeten Vibrationsalarm«. Jeder zweite Brite leidet an Nomophobie – No Mobile Phone Phobia. Auf Offline-Sein reagieren Betroffene mit Entzugserscheinungen bis hin zum Kollaps.
5
INTERNET IST WIE ALKOHOL – ZU VIEL ALKOHOL
Die Überdosis macht das Gift. Der Beweis: 200 Studenten im Alter von 18 bis 21 Jahren zeigten bei einem Test der Universität Maryland nach verordneter Internet- Abstinenz dieselben Entzugserscheinungen wie Alkoholabhängige.
6
FACEBOOK IST EIN SCHEIDUNGSGRUND
Facebook fixt das Ego mit dem an, was es am liebsten hat: Aufmerksamkeit. Die digitale Egodusche weiß mehr über Sie als Ihre Mut- ter. Wundert es Sie, dass das Wort »Facebook« deshalb bereits jede dritte Scheidungsklage in den USA ziert? Fuckt ist: Facebook ist schlecht im Bett. Denken Sie an die zwölf Orgasmusstunden, arbeiten Sie daran und liken Sie das Leben in der Fleischwelt.
7
MULTITASKING MACHT DOOF
Stanford-Forscher haben herausgefunden, dass Medien-Multitasking die Arbeitsgeschwindigkeit verlangsamt und die Ergeb- nisse verschlechtert. Ex-»FAZ«-Herausgeber Frank Schirrmacher ging in seinem Buch »Payback« einen Schritt weiter: »Multitasking ist Körperverletzung«, schrieb er. Sein Fazit: »Multitasking ist der zum Scheitern verurteilte Versuch, selbst zum Computer zu werden.«
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SINNLOS SURFEN MACHT IHRE FIRMA ARM
Die New Yorker Beraterfirma Basex hat herausgefunden, dass Angestellte durch Ablenkung im Schnitt 2,1 Arbeitsstunden am Tag verplempern – 28 Milliarden Arbeitsstunden im Jahr. Wirtschaftlicher Schaden? 588 Milliarden US-Dollar!
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ALWAYS ON MACHT KRANK
Informationsflut in Kombination mit stän- diger Arbeitsunterbrechung durch Mails, Handys und Sinnlos-Surfen macht unkon- zentriert und unproduktiv. Wird dieser Zustand Normalzustand, entsteht die neue Kommunikationskrankheit »Attention De- ficit Trait (ADT)«. Harvard-Arzt Edward M. Hallowell schätzt, dass bereits jeder zweite Manager unter ADT leidet. Das Resultat? Krankhafter Konzentrationsverlust, ausgelöst durch zwanghafte Ablenkungslust.
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SURFEN KOSTET DAS LEBEN
Rechnen Sie mal nach: Wenn Sie an 365 Jahrestagen im Schnitt vier Stunden surfen, sind das in Summe 1.460 Stunden. Abzüglich acht Stunden Schlaf pro Tag sind das 91,25 Tage im Jahr. Sie verbringen demnach ein Viertel Ihrer aktiven Lebenszeit im Internet. Entscheiden Sie selbst, ob das, was Sie zurückbekommen, die Lebenszeit wert ist.