65: Produktvitätsretter Dualtasking? Der Christian-Test verrät, ob dir bei zwei Aufgaben bereits eine zu viel ist

27/09/2023  
Hier publiziert Bestseller-autorin 
MissWhitneySuperschnuck
Ich duze meine leser*INNEN seit 12/2021. Ältere texte und Pressetexte sind per sie. Ich gendere stets in Gedanken, 
Im text seltener – Lesefluss sticht. Meine Zuneigung gilt allen Menschen. Hauptsache: Mensch. 

Du denkst, Multitasking ist der ultimative Produktivitätsbooster? Nein. Das Gegenteil ist der Fall. In meinem Podcast haben wir schon häufiger darüber gesprochen, dass Multitasking der absolute Produktivitätsvernichter ist. Von Killer-Performence-Indicators über Bildschirmmonogamie oder Monotasking-Training mit einer Sanduhr bis hin zu Multitasking als Killerfaktor für die KI-Revolution – wir haben in diesem Pod- und Videocast schon über viele Facetten des Multitaksings gesprochen, über Dualtasking noch nicht. Das tun wir hier und jetzt. Und das ist der Grund: 

Kürzlich wurde mir nach einem Vortrag die Frage gestellt, ob Multitasking per se Auslöser von Ablenkung und Produktivitätsverlust sei oder ob es noch eine Vorstufe gäbe. Dualtasking zum Beispiel. Nur zwei Sachen machen. Multitasking light sozusagen. Die kognitiven Fähigkeiten von älteren Menschen werden mithilfe von Dualtasking gestestet und trainiert, das wusste ich. Und weil die Idee, dass es Multitasking light gibt und das weniger produktivitäts- und lebensgenussvernichtend wirken könnte, wirklich verlockend klang, habe ich zwei Selbstversuche gemacht, obwohl ich das Ergebnis bereits ahnte …

Warnhinweis: Die folgenden Inhalte könnten dazu führen, dass du aufhörst, beim Joggen Musik, Hörbücher oder Podcasts zu hören. Außerdem könnte sich deine Beziehung zum Namen Christian für immer verändern. 

VIDEOCAST: PRODUKTIVITÄTSRETTER DUALTASKING?


PODCAST: PRODUKTIVITÄTSRETTER DUALTASKING?

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Dualtasking – eine Alterntive zu multitasking?

Die Frage wurde mir nach dem Vortrag gestellt, weil ich im Vortrag eine Studie von 2021 zitiert hatte, die zum Ergebnis kam, dass Multitasking am Arbeitsplatz die Leistung um bis zu 40 % reduzieren kann. Das entspricht 3 Arbeitsstunden pro Tag und führt zu Produktivitätskennzahlen einer 3-Tage-Woche. 

Aufgrund dieser Zahlen ist es völlig paradox, eine 4-Tage-Woche überhaupt zu erträumen. Anderes Thema. Natürlich ist das ätzend, wenn man über sowas nachdenkt und sich dann ein bisschen selbst beobachtet und feststellt: Mist, ich mache ständig mindestens zwei Sachen gleichzeitig. 

Wann beginnt Multitasking?

Und dann stellt man sich vielleicht zwangsläufig die Frage: Wann beginnt Multitasking? Gruppensex beginnt ja auch erst ab 3 Leuten, oder? Ich möchte mir grad gar nicht ausmalen, welche Art Besucher diesen armen Artikel klicken, nur weil ich es nicht lassen konnte, das zu schreiben. Fun is my high performance fuel – den Rest halte ich aus, weil ich will, was ich mag.

Zurück zu meinem Gedanken: Was wäre, wenn Dualtasking noch kein Multitasking wäre und vielleicht sogar ein Produktivitätsturbo? Man hat schließlich auch zwei Hände, zwei Arme, zwei Augen etc. 

Zwei Arme und Hände, aber nur ein Gehirn

Jepp. Aber nur ein Gehirn. Ich fände es auch schön, wenn es eine Vorstufe zu Multitasking gäbe. Multitasking light. Dualtasking. Nur zwei Dinge tun und eine davon ist einfacher als die andere. Klassisches Beispiel: Joggen und dabei Podcasts hören oder Kochen und nebenbei Netflixen, mit dem Hund Gassi gehen und dabei Selfies machen, den Kinderwagen schieben und dabei WhatsAppen. Kennst du? Machst du? 

Falls du auf Absolution hoffst, hoffst du vergebens.

Stressfaktor Dualtasking: Multitasking light ist unmöglich

Selbst einfachstes Dualtasking, das gleichzeitige Erledigen von nur zwei Aufgaben und eine davon ist Pipifax, kann (und wird) deine kognitiven Fähigkeiten überfordern, Stress verursachen, Lebensgenuss nehmen und Entspannung verunmöglichen. Studien belegen das. Ich glaube das, hatte es aber schon lanbge nicht mehr selbst erlebt.

Die beste Studie ist immer das Leben selbst. Bevor ich dich zu ein paar einfachen Selbstexperimenten einlade und von meinem eigenen erzähle, lass uns kurz klaren, was Dualtasking ist.

Dualtasking: Was ist das eigentlich?

Dualtasking bezeichnet das gleichzeitige Ausführen von zwei Aufgaben. Klingt einfach, oder? Aber selbst diese „kleine Schwester“ des Multitaskings wird deine kognitiven Fähigkeiten überfordern. 

Studien haben gezeigt, dass das menschliche Gehirn nicht darauf ausgelegt ist, mehrere kognitive Aufgaben gleichzeitig zu erledigen. Bei älteren Menschen wird das oft durch Tests überprüft, bei denen sie beim Laufen sprechen sollen. Viele bleiben dann stehen, weil das Dualtasking ihre geistigen Fähigkeiten überfordert. 

Der Mythos der „einfachen“ Aufgabe: Warum Dualtasking trotzdem nicht funktioniert

Es gibt die weit verbreitete Annahme, dass Dualtasking in Ordnung ist, wenn eine der beiden Aufgaben wesentlich weniger kognitive Anforderungen stellt. Das ist ein Trugschluss. Selbst wenn eine Aufgabe „einfacher“ erscheint, erfordert sie immer noch kognitive Ressourcen. 

50% höheres Unfallrisiko wegen Handydaddeln und Bordcomputer

Die Allianz hat im März 2023 eine Studie veröffentlicht, die zum Ergebnis kommt, dass Texten das neue Telefonieren ist und die Ablenkung durch Technologie beim Autofahren das Unfallrisiko um 50 Prozent erhöht. Neben dem Handy wurden die immer komplexer werdenden Bordcomputer Schuldige für diesen Negativtrend identifiziert. 

Was fürs Autofahren gilt, gilt auch fürs Joggen: Dualtasking überfordert

Beim Joggen und Podcast-Hören mag es zwar so erscheinen, als ob du zwei Fliegen mit einer Klappe schlägst, aber wie viel bekommst du wirklich von deinem Lauf oder der Natur um dich herum mit? Die Wahrheit ist, dass selbst „einfache“ Aufgaben deine Aufmerksamkeit erfordern und Dualtasking deine kognitiven Fähigkeiten überfordert.

Selbstversuch beim Spazierengehen

Du kannst das mal selbst ausprobieren: Geh mal mit jemand spazieren und versuche dabei einen längeren Vornamen wie zum Beispiel Christian laut rückwärts zu buchstabieren. Gelingt dir das, während du läufst? Gelingt es dir besser, wenn du dabei kurz stehenbleibst? Die Ergebnisse der Forschung sind eindeutig: Die Leistung bei beiden Aufgaben sinkt, wenn du versuchst, sie gleichzeitig zu erledigen. 

Laufen – und dabei Christian rückwärts buchstabieren?

Dachte ich mir, ok, leuchtet ein, ist auch nicht ganz einfach, Christian rückwärts zu buchstabieren. Ich mache mal einen sanften Selbstversuch beim Joggen. Ich verordne mir Dualtasking und zwar in der Kategorie, in der es gerne als „noch ok“ durchgeht. Das ist dann der Fall, wenn eine der Aufgaben, die du erledigst, definitiv weniger Hirnleistung beansprucht als die andere. Also zum Beispiel Joggen und Musikhören.  

Glaube keiner Studie, die du nicht selbst erlebt hast 

Wissen oder Erleben ist wie Kennen und Können. Ich wusste, dass das keine guten Ergebnisse bringt. Wissen und erleben sind zwei Dinge. Das ist wie Kennen und Können. Also habe ich mir gedacht, komm, ich probiere das einfach mal wieder am eigenen Leib aus. Vielleicht hat sich ja bei mir zerebral was getan, zum Besseren oder Schlechteren. Ich kann dir sagen, leider eher zum Schlechteren. 

Selbstexperiment 1: Joggen mit Musik

Was habe ich gemacht? Ich bin laufen gegangen mit Musik. Den nächsten Tag dann ohne Musik. Dann bin ich Laufen gegangen mit Hörbuch. Am nächsten Tag ohne Hörbuch. 

Danach habe ich mich gefragt, wie ich den Lauf erlebt habe: 

1. Wie habe ich mich gefühlt auf einer Entspannungs- bis Stressskala davor, dabei, danach?

2. Wie sehr habe ich die Natur sinnlich wahrgenommen, gerochen, gehört, gefühlt, genossen, getankt?

Eindeutig zweideutiges Ergebnis

Beides Mal war das Ergebnis eindeutig. Und zwar eindeutig zweideutig: Wenn ich mit Musik laufen ging, habe ich den Wald noch gerochen und die Sonne gefühlt, aber weitaus weniger intensiv und wohltuend, als wenn ich ohne Musik joggen gegangen bin. Ich würde sagen, das sinnliche Erlebnis des Joggens im Wald, heutzutage Waldbad genannt, hat um über 50 Prozent seines Erlebnis- und Erholungsfaktors eingebüßt. Und dabei war es total gleich, ob ich Rap, Schlager, Klassik oder Rilke Gedichte mit Musik gehört habe. Die Musik hat nur dazu beigetragen, dass mein Puls einen anderen Takt und meine Motivation eine andere Temperatur hatte. 

Selbstexperiment 2: Joggen mit Hörbuch

Beim Hörbuchhören war das noch schlimmer. Ich habe ein englisches Buch angehört. Human Compatible: AI and the Problem of Control von Stuart Russell.

Gutes Buch, wenn man einen intellektuellen Zugang zu KI-Themen schätzt. Leider hat das Buchhören eines Fachbuchs auf Englisch offensichtlich so viel meiner kognitiven Kapazitäten verbraucht, dass ich danach das Gefühl hatte, vom Waldlauf nur 20 Prozent mitbekommen zu haben. Und vom Buch wesentlich weniger als wenn ich einfach dagesessen wäre, wie ich es gerne tue, vielleicht sogar die Augen geschlossen hätte, weil ich dann besser Hören kann und dabei konzentriert zugehört hätte. 

Fazit: Warum Dualtasking nicht empfehlenswert ist

Dualtasking mag verlockend erscheinen, aber die Wissenschaft und das Leben selbst zeigen, dass es mehr schadet als nützt.

- Kognitive Überlastung: Dein Gehirn muss ständig zwischen den Aufgaben hin- und herschalten, was kognitive Ressourcen verbraucht.

- Stressfaktor: Die Anforderung, zwei Dinge gleichzeitig zu tun, erzeugt Micro-Stress und diese kleinen Stresseinheiten summieren sich, das kann langfristig zu Burnout führen.

- Produktivitätskiller: Du denkst, du bist produktiver, aber in Wirklichkeit sinkt die Qualität deiner Arbeit bei beiden Dingen, die tu gerade gleichzeitig zu tun versuchst.

Starte deinen Selbstversuch: Die beste Studie ist dein Leben

Du willst es nicht glauben? Probier es aus. Mach Selbstexperimente. Geh spazieren und versuche, einen langen Vornamen rückwärts zu buchstabieren. Oder hör beim Joggen einen Podcast. Maile in Meetings.

Oder frag dich mal, wie viel du vom Weg mitbekommst, wenn du beim Autofahren telefonierst? 

Und: Wie fühlst du dich dabei? Gestresst oder entspannt?

Wie viel erlebst du, wenn du zwei Sachen machst, von einer Sache?

Möchtest du dir selbst im Straßenverkehr begegnen, wenn du am Handy rumdaddelst? Bei wie vielen kleinen Haushaltsunfällen war Dualtasking der Auslöser? Die Antworten auf diese Fragen machen Lust auf Monotasking. 

Was kannst du tun? Monotasking kultivieren! 

Ich habe in meinem YouTube-Kanal eine Playlist mit Monotasking-Tipps angelegt. Kannst du als Bootcamp hören und oder sehen. Und das am besten nicht beim Joggen 😉

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