#25: JOMO killt FOMO: Gegen die Angst, etwas zu verpassen, hilft JOMO – die Freude, alles zu verpassen, was dich nicht glücklicher macht

FOMO - die Angst, etwas zu verpassen, ist der omnipotente und omnipräsente Stressfaktor unserer Zeit. Zeit, das zu ändern. Denn: FOMO macht nervös. FOMO macht beziehungsunfähig. FOMO macht depri. Heute zeige ich dir 8 fiesen Fratzen von FOMO und ihre Nebenwirkungen. Zu jeder FOMO-Form gibt es eine Blitztherapie. Plus: Der mächtigste FOMO-Killer, JOMO installiert sich beim Genuss dieser Pod- & Videocast-Folge ganz von selbst. JOMO? Entdecke the joy of missing out und freu dich darauf, alles zu verpassen, was dich nicht glücklicher macht. 

VIDEOCAST: JOMO killt FOMO - die besten Tipps gegen die Angst, etwas zu verpassen


PODCAST: JOMO killt FOMO - die besten Tipps gegen die Angst, etwas zu verpassen

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TRANSKRIPT: JOMO KILLT FOMO - DIE BESTEN TIPPS GEGEN DIE ANGST, ETWAS ZU VERPASSEN

Ich spreche und filme schnittarm. Vor der Aufnahme schreibe ich einen Artikel zum Thema oder lese etwas aus meinen Büchern. Manchmal notiere ich nur ein paar Stichpunkte. Auf Basis dessen spreche ich die Folge frei ins Mikro und in die Kamera. Hier findest du das Transkript, manchmal auch einen Artikel zum Thema, Hinweise und Links zu Quellen und Studien und meist auch ein paar Zusatz-Gedanken und Zusatztipps.


FOMO: Was bedeutet die Abkürzung? FOMO STEHT FÜR Fear of missing out – DIE Angst, etwas zu verpassen

FOMO ist so alt, wie der Mensch sterblich ist. Weil die Lebenszeit begrenzt und die Möglichkeiten mannigfach sind, empfinden wir eine natürliche Angst, etwas zu verpassen. Ganz konkret: das uns bestmögliche Leben in der uns zugedachten Lebenszeit zu verpassen. 

Lebenszeit-FOMO motiviert, das Leben zu gestalten und den Tag zu genießen

Der Lebenszeitdruck hat etwas Gutes, das ich nicht missen möchte: Er motiviert, sein Leben zu gestalten, aktiv zu werden, nicht auf morgen zu warten. Mehr noch, dem Morgen nicht zu vertrauen. Wer weiß schon, wann die eigene Zeit abläuft, deshalb: nutze den Tag, Carpe Diem!

Kommt zur archaischen FOMO digitale FOMO hinzu, entsteht eine ungesunde FOMO. Das digitale Universum hat die archaische menschliche FOMO um ein Vielfaches potenziert.

Die unendlichen digitalen Möglichkeiten und die pausenlose Social-Media-Vergleichsorgie sind Öl auf dem Höllenfeuer der Angst, etwas zu verpassen. Der Blick ins Social-Media-Schaufenster suggeriert, alle anderen haben es besser als ich. Dieser Gedanke ist so falsch wie fatal. 

Digital getriebene FOMO manipuliert und versklavt. Digitale FOMO stresst und versetzt Millionen Menschen in einen permanenten Unruhezustand. 

FOMO ist ein omnipotenter und omnipräsenter Stressfaktor unserer Zeit geworden.

Die Angst, etwas zu verpassen, ist der Treiber der hässlichsten digitalen Nebenwirkungen von ständiger Erreichbarkeit über Dating-Frust und Beziehungslosigkeit bis zur Insta-Depression. 

WAS SIND ANZEICHEN VON FOMO? MACH DEN FOMO-SCHNELLTEST! 

Hast du Angst, die beste Party, die dringende Chef- oder Kunden-Mail, dein Lebensglück oder den noch besseren Sex- oder Lebenspartner zu verpassen? Wirst du nervös, wenn du keine News checken kannst? Dann geht es dir wie jedem zweiten Menschen auf diesem Planeten, du leidest unter FOMO.

10 typische FOMO-Symptome 

1.

Du checkst Mails und Nachrichten, auch wenn du weißt, dass keine neuen eingetroffen sind. 

2.

Du checkst deine Mails 24/7 – auch an Weihnachten, nachts und im urlaub. 

3.

Du checkst mehr als ein Mal täglich diverse Social-Media-Plattformen, um auf dem neusten Stand zu sein. 

4.

Du scrollst Social-Media: Das vermeintlich schöne Leben der anderen macht dich unzufrieden, du fühlst dich irgendwie nicht gut genug. Wenn du siehst, wie andere ihre Erfolge auf LinkedIn inszenieren, demotiviert dich das. 

5.

Du hast das Gefühl, schnell auf alles antworten zu müssen und immer erreichbar sein zu müssen. 

6.

Es fällt dir schwer, dich zu konzentrieren, wenn dein Smartphone in der Nähe ist. 

7.

Bei allem, was du erlebst, denkst du darüber nach, wie du das Erlebnis aufnehmen, posten und mit anderen teilen könntest. 

8.

Wenn du keine News checken kannst, wirst du nervös, unruhig und aggressiv. 

9.

Du checkst News am Handy, auch wenn andere Menschen dabei sein, du gerade etwas Feines isst, du nachts aufwachst oder gerade Auto oder Fahrrad fährst. 

10.

Du hast dich entschieden, einfach mal daheim zu bleiben. Sobald du mitbekommst, dass deine Freunde etwas ohne dich unternehmen, sinkt deine Stimmung, du fühlst dich ungeliebt und niedergeschlagen.



Keine Angst, wenn du die meisten Symptome kennst, geht es dir wie jedem zweiten Smartphoniker. FOMO stresst uns alle. FOMO ist normal geworden. Zeit, das zu ändern! 

 

Gegen FOMO aller Art hilft JOMO – die Freude, alles zu verpassen, was dich nicht glücklicher macht 

Die „Joy of Missing out“ stellt sich bei allen Tipps, die ich dir gegen FOMO gebe, quasi sofort ein. Am Ende dieses Artikels sollte sich die Freude, etwas zu verpassen, derart in dir manifestieren, dass du getrost deine Surf-Session beendest und vielleicht sogar einen Treibholztag startest. Was das ist, verlinke ich weiter unten, keine Angst, du verpasst hier nichts. 

Bevor wir mit digitaler FOMO beginnen, frag dich mal, was sich Menschen an ihrem Lebensende wünschen.

Am Ende eines Lebens wünscht sich kein Mensch, er hätte mehr Zeit mit seinen Mails, auf Instagram oder LinkedIn und mit WhatsApp verbracht.

Niemand wünscht sich, er hätte noch mehr wertvolle Lebenszeit auf YouTube, Netflix und mit TikTok totgeschlagen. 

Alle Menschen wünschen sich, sie hätten mehr gelebt, mehr geliebt und sich mehr Zeit ihre Träume genommen. Viele wünschen sich, sie wären mit weniger früher zufrieden gewesen. Die meisten erkennen zu spät, dass es einfach möglich gewesen wäre, das Hamsterrad zu verlassen und im eigenen Tempo zu leben, zu arbeiten, zu genießen.   

Das einzige, was du verpassen kannst, ist: dein Leben. 

Nichts wirkt besser gegen FOMO als diese Erkenntnis. 

Die 8 fiesen Fratzen von FOMO: FOMO-Auslöser, FOMO-Symptome, FOMO-Nebenwirkungen & FOMO-Blitztherapie inklusive

1. FOMO führt zu Phubbing: Leidest du unter permanenter Handy-Checkeritis?

Dann geht es dir so, wie 95 Prozent aller Smartphonebenutzer. FOMO ist der Lebensgefährte des Homo Digitalis. FOMO ist Grund, für ein fast zwanghaftes sich im Minutentakt vergewissern müssen, dass man keine News verpasst. Wer unter FOMO leidet, muss ständig checken, ob das E-Mail-Postfach, WhatsApp, YouTube, Instagram, Facebook, Twitter, Snapchat, TikTok, Google, Bild.de, Kronenzeitung.at, Blick.ch, Spiegel online, die potenziellen Paarungspartner auf Dating-Apps und das Internet als solches noch stehen.

Raus aus der FOMO-Falle: Mach mal Dopamin-Detox

Deaktiviere alle Push-Nachrichten und aktivere den Nicht-Stören-Modus als Standard-Modus an deinem Handy. 

Frag dich bei jedem Griff zum Handy: Warum jetztWarum greife ich zum Handy? Aus reinem Reflex? Und frag dich danach, was dir das „nur mal kurz Smartphone-Checken“ wirklich gebracht hat. Hat es dich glücklicher gemacht? Messbar erfolgreicher?

Gönn dir regelmäßig handyfreie Zeiten. 

Geh einmal in der Woche ohne Handy außer Haus, zelebriere einen Treibholztag und starte dein ganz persönliches Graustufen-Wunder.  

2. FOMO ist der Sklaventreiber von E-Mail-Wahnsinn und ständiger Erreichbarkeit.

Vor lauter Arbeitsplatzverlustangst und der Angst, den Weltuntergang per E-Mail zu verpassen, schalten Angestellte und Unternehmer nicht mehr ab und sind 24/7 erreichbar – Weihnachten, Urlaub und Schlafenszeit inklusive. 

Raus aus der FOMO-Falle: E-Mail-Öffnungszeiten einführen. Smarte Abwesenheitsnotizen texten.  

3. FOMO verursacht zu Schlafstörungen. 

Die Angst, etwas zu verpassen, ist ein Grund für den „last login“ vor dem Schlafengehen. Die Angst, etwas zu verpassen, ist ein Grund für den „just to check“-Login mitten in der Nacht. Die Angst, etwas zu verpassen ist ein Grund für den „first login“, sobald morgens ein Auge halboffen ist. 

Raus aus der FOMO-Falle: Handys erhalten Bettverbot. Wie du das ganz einfach mit einer Handygarage umsetzt und wieso dieser Tipp dein Leben verlängert, erkläre ich dir in dieser Folge von „OMMMline ist das neue Online“


4. FOMO führt zu endlosem Scrollen und zu Sinnlos-Surf-Syndrom

Die unendliche Verfügbarkeit noch attraktiverer Inhalte bei Google, auf YouTube oder in Partnerbörsen führt dazu, dass die Menschen nicht mehr aufhören können zu suchen oder zu scrollen. Dieses „There is more Sushi in the sea“-Gefühl verführt und verunsichert jeden von uns. 

Raus aus der FOMO-Falle: Werde der König bzw. die KönigIn von Scheißegalien! 

Sorry für den Ausdruck, endloses Scrollen macht wissenschaftlich erwiesen süchtig. Dem muss man was Kräftiges entgegensetzen. 

Schau, es wird immer noch bessere Suchergebnisse, noch putzigere Tiervideos und vielleicht sogar noch attraktivere Lebenspartner und Lebensentwürfe geben. Na und?

Wir werden unser ganzes Leben lang immer zu viele Optionen haben. Wir werden immer davon überfordert sein.
Bevor dich das nervös macht oder dazu führt, dass du nicht mehr aufhören kannst zu suchen bzw. zu scrollen.
Akzeptiere diesen Zustand. Entscheide dich für ein Google-Ergebnis. Einen nächsten Schritt in deinem Leben. Ein Katzenvideo. Einen Partner. 

Entscheiden heißt verzichten, ich weiß. Verzichten klingt nach Verzicht. Entscheide dich für eine Sache, verzichtest du potenziell auf 100 andere. Ja. Richtig.

Verzicht macht dich reich. Wenn du dich gar nicht entscheidest, verzichtest du auf alle Optionen.


5. FOMO triggert Online-Stalking

Wer nicht verpassen möchte, dass die vermeintliche „große Liebe des Lebens“ aka Ex-Partner jetzt mit einer vermeintlich noch größeren Liebe des Lebens ein vermeintlich noch größeres Liebesglück in sozialen Medien zelebriert, muss permanent nachgucken, was der oder die Ex postet. Das ist emotionale Selbstverstümmelung. 

Raus aus der FOMO-Falle: Bei Trennung ankündigen und vereinbaren, dass man einander blockieren wird, um genau das zu verhindern.


6. FOMO führt zu Sozialneid, verringert den Selbstwert und macht unglücklich

Sind wir nicht alle super schlau, super schön und super erfolgreich? Sind wir nicht. Zumindest nicht jeden Tag. Doch genau das suggerieren uns die schöngefärbten und weichgespülten News in den (a)sozialen Medien.

Menschen aller Altersklassen – junge ganz besonders – leiden darunter. Das gefilterte faltenfreie Fake-Leben der anderen wird stets attraktiver als die eigene Existenz empfunden, die im internetten xxxxxxxvergleich immer als klein, mickrig und nicht ausreichend optimiert empfunden wird. 

Raus aus der FOMO-Falle: Gönn deinem Selbstbewusstsein ein Upgrade: 

  1. Werde dir selbst bewusst.
    Du bist ein Unikat. Das ist deine Superpower. Sei stolz auf alles, was du bist und auch auf alles, was du nicht oder noch nicht bist. Nicht perfekt zu sein, macht uns als Menschen aus. Die vermeintliche Imperfektion ist unsere Einzigartigkeit. Sei stolz darauf. Und jeder Tick, den du vielleicht hast, ist ein Special Feature. Deine Emotionen? Special Effects. Nimm dich so an, wie du bist. Du bist liebenswert. Immer. Zweifle nie an dir. Zweifele zuerst an anderen! Ich weiß, das ist leichter geschrieben als getan. 

  2. Deshalb noch ein Tipp aus der Selbstliebe-Ecke: Belausche mal, wie du mit dir selbst sprichst. Was flüstert dir dein innerer Kritiker ständig ein, während du auf Social Media scrollst? Verpasse ihm einen Maulkorb! Sag ihm innerlich: Halt die Klappe, du mieser Verräter! Ich weiß ganz genau, wie die anderen ungefiltert aussehen und dass sie dieselben Speckröllchen haben wie ich, morgens müffeln und Angst vor dem Tod haben. 

  3. Stärke deine Selbstwirksamkeit: Immer, wenn es dich runterzieht, wie toll das Leben der anderen zu sein SCHEINT, erinnere dich dran, was DU im Leben schon alles gemeistert hast. All die kleinen und großen Dinge, die du geschafft hast. Die erste von vielen weiteren großen Lieben. Der erste von vielen weiteren spannenden Jobs. Dein erstes eigenes Geld. Der erste Traumurlaub. Der erste Liebeskummer, der geheilt ist. Die zweite Liebe, die dein Leben erleuchtet hat. Die Kinder und die Schlaflosigkeit der ersten Jahre, die du gemeistert hast. Denk an diese Momente und am besten, du schreibst sie mal auf. Social Media verführt insbesondere introvertierte Menschen dazu, immer nur die Erfolge der anderen zu sehen und die eigenen zu missachten.

  4. Fülle ein Dankbarkeitsglas täglich mit Dankbarkeit 
    Ziehe jeden Tag Bilanz und schreibe abends auf, wofür du dankbar bist. Ich stecke diese kleinen Dosen Dankbarkeit in ein Einmachglas. Wenn du mal nicht gut gelaunt bist, leerst du das Glas aus und lässt dich von dieser großen Dosis Dankbarkeit beglücken. 
Anitra Eggler mit ihrem Dankbarkeitsglas


7. FOMO killt Beziehungen – bevor sie entstehen

Bei paarungswilligen Menschen führt FOMO in Kombination mit der unendlichen Verfügbarkeit potenziell noch besserer oder zumindest ebenfalls paarungstauglicher Online-Dating-Partner zu Beziehungslosigkeit durch FOMO-Bindungslosigkeit. 

Woran erkennst du die FOMO-Falle beim Dating? An Sätzen wie diesen: „Ich habe zurzeit keinen Kopf für eine Beziehung“, „Schauen wir mal, ich möchte mich gerade nicht binden“ oder „Ich will lieber nichts definieren“ – und natürlich am Schlusswort, sofern es überhaupt eines gibt und du nicht geghostet wirst: „Ich habe doch von Anfang an gesagt, ich will mich nicht binden!“ 

Raus aus der FOMO-Falle: Das ist nicht einfach, weil du andere Menschen nicht ändern kannst. Mein Eindruck ist, dass Frauen meistens Liebe suchen und Männer was zum Anfassen. Sorry für diesen banalen Eindruck. Es ist das, was ich in meinem Dating-Bekanntenkreis seit einem Jahrzehnt beobachte. Liebe ist nicht unendlich verfügbar auf Dating-Plattformen, was zum Anfassen hingegen schon. Dieses Ungleichgewicht im Bedürfnis, in Angebot und Nachfrage kann leider kein Tipp außer Kraft setzen.

Hier hilft einfach nur Realismus: Rechne damit, dass die Generation FOMO sich nicht binden will. 

Was willst du wirklich im Leben, in der Liebe? Werde dir klar über deine eigenen Wünsche und mach dir auch klar, was du nicht willst – das ist manchmal wichtiger als zu wissen, was man will.

Sprich offen an, was du dir wünscht, wovon du träumst. Zieh Grenzen. Lerne nein sagen zu anderen und ja zu dir selbst. Lass keine Gelegenheit aus, deine Selbstliebe zu stärken – dass Menschen mit FOMO sich nicht binden möchten, hat nichts mit dir zu tun, sondern nur mit ihnen selbst.  


8. FOMO verführt zu Impuls-Käufen von Dingen, die du gar nicht brauchst 

Jede Verkaufsseite arbeitet mit FOMO: nur hier, nur jetzt, nur noch drei Sekunden! Kaufen! Kaufen! Kaufen! Besonders die Social-Media-Werbung arbeitet mit FOMO-Techniken und manipuliert dich, wann immer du es zulässt, in Impuls-Käufe von Dingen, die du gar nicht brauchst. 

Raus aus der FOMO-Falle: Wir haben doch alle irgendwie alles, oder nicht? Der hundertste Ratgeber wird uns nicht erfolgreicher machen. Die hundertste Creme nicht schöner. Und die neuste Mode ändert nichts daran, dass eine ganze Generation unter Dating-FOMO leidet und deshalb immer beziehungsloser wird. 

Was will ich dir damit sagen: Sei zufrieden.

Du kannst diese Zeilen lesen. Das heißt, du kannst sehen. Du kannst lesen. Du hast Zeit. Du hast Strom. Du hast warmes Wasser. Du lebst in einem freien Land. Du kannst alles werden, was du willst. Und alles, was du werden kannst, ist bereits in dir. Schätze das. Sei dankbar. Sei zufrieden.

Kultiviere diese Zufriedenheit. Feiere sie. Hinterfrage jeden Online-Kauf kritisch 

Warum willst du jetzt was kaufen?

Fühlst du dich gerade einsam, unattraktiv, ungeliebt?

Brauchst du eine Belohnung?

Gibt es einen echten Bedarf?

Oder entsteht ein Bedarf anfallartig dadurch, dass das Angebot vermeintlich verknappt wird hinsichtlich Verfügbarkeit und attraktiviert wird durch einen vermeintlich günstigen Preis, durch ein künstlich verknapptes Angebot, für dessen Ausverkauf gerade ein Countdown läuft?

Widerstehe der Lust, etwas zu kaufen, weil du durch FOMO manipuliert wirst. 

Wenn du das ein paar Mal ausgehalten hast, wirst du sehen, dass du gar nichts verpasst, sondern sehr viel gewinnst: Zeit, echte Nähe, Gelassenheit, Lebensfreude, Momentglück, Aufmerksamkeit, Achtsamkeit, ein volleres Konto und ganz nebenbei auch die aller mächtigste und wirkungsvollste Waffe gegen FOMO! 

Vor den schlechten Nachrichten die wirklich gute Nachricht. Es gibt etwas, was gegen FOMO hilft: 

JOMO killt FOMO: freu dich auf die freude, alles zu verpassen, was dich nicht glücklicher macht

Vergiss FOMO, genieße JOMO! JOMO killt FOMO. Wofür steht JOMO? Für „joy of missing out“

Was ist JOMO? Eine Abkürzung für „Joy of missing out“, kurz: die Freude, Dinge zu verpassen, von denen man weiß, dass sie einen nicht glücklicher machen. 

Der Begriff ist die Gegenbewegung zu FOMO. Immer mehr Menschen stellen sich der Angst etwas zu verpassen entgegen und lassen sich von ihr nicht länger manipulieren.

JOMO heißt, du konzentrierst dich zuerst auf dein eigenes Leben. 

Du hörst auf, die mich anderen zu vergleichen und fremde Leben zu stalken. Du nimmst dich an, wie du bist. Du nimmst dein Leben aktiv in die Hand und machst dich frei von den Social-Media-Schablonen der anderen.

Du stärkst dich, indem du kritisch hinterfragst, was dich wirklich glücklich macht, was dich weiterbringt im Job und im Privatleben. Diese Dinge priorisierst du. Alles, was dir Energie raubt und dich emotional schwächst, vermeidest du. 

Stop scrolling, start living: Du priorisierst das, was DICH glücklich macht vor dem vermeintlichen Glück der anderen.

Vergiss FOMO. Genieße JOMO.

Stelle einfach fest, dass es nichts zu verpassen gibt. Die wichtigen Dinge, die kommen zu dir. Dafür brauchst du nicht 24/7 online sein. Warum ergibt das Sinn? 

YOLO – you only live once.

JOMO killt FOMO: Eine visuelle Blitztherapie!

 

Offtime ist der neue Luxus - wer hat mehr vom Leben?

Der, der mit dem Handy am Strand hängt und den Sonnenuntergang so oft fotografiert und posted, dass er ihn verpasst*? Oder derjenige, der den Sonnenuntergang so intensiv erlebt, dass er diesen Moment noch seinen Enkeln in allen Farben erzählen kann? 

Vergiss FOMO! Genieße JOMO.

Das einzige, was du im Leben verpassen kannst, ist das Wertvollste, das es gibt: Dein Leben. 

*Auch zu diesem Thema gibt es eine eigene Podcast-Folge: „Kamera aus, Leben an“.

Wie kannst du JOMO lernen und lernen, die JOMO zu genießen?

Gönn dir eine Blitztherapie für alle oben beschriebenen Arten von FOMO.

Und dann?

Schreib dir eine „Das tut mir gut, das gibt mir Energie, das macht mich glücklich-Liste“. 

Schreib da Sachen drauf, die dir Genuss bringen, die dich die Zeit vergessen lassen, die dich entspannen. Momente, in denen ich die Zeit vergesse, zähle ich übrigens zu meiner Kussbilanz. Wie gut ist deine? Hier kannst du Kussiblanz ziehen.

Immer, wenn du Angst bekommst, etwas zu verpassen, wähle eine Tätigkeit aus deiner „Das tut mir gut“-Liste und gönn dir was, was dich stärkt. 

Wie kannst du mehr JOMO im Alltag erleben und genießen? Denk an deine Sterblichkeit!

Die Möglichkeit, dass ich morgen nicht mehr aufwache, motiviert mich seit vielen Jahren. Der Gedanke, dass heute mein letzter Tag sein kann, stresst mich nicht, er feuert mich an. Er hilft mir, Prioritäten zu setzen. Er motiviert mich, zu leben und zu lieben und mit meiner Zeit zu geizen.

Meine Not-2Do-Liste ist inzwischen wichtiger als meine 2Do-Liste.

„Heute für immer“ ist ein Motto, das ich lebe und liebe. 

Heute für immer heißt, dass morgen keine Alternative ist.

Klar, morgen wäre das Wetter vielleicht passender für die Weltrevolution, die digitale Entgiftung oder die so überfällige Trennung. Und wenn erst die Kinder im Kindergarten (in der Schule, aus der Pubertät raus, ausgezogen ...) sind, wird alles – wie es nie war und deshalb nie sein wird. 

Morgen ist keine Option, morgen ist Selbstbetrug.

Ich habe eine sehr kompromisslose Einstellung zum Glücklichsein: Glücklich wird man nicht, man ist es. 

Das ist kein Weg, es ist eine Wahl. Entweder du bist jetzt glücklich, weil du am Leben bist, warmes Wasser und Strom hast, oder du wirst es nie.

Morgen ist es zu spät.

Das ist wie on- und offline.

Es geht nicht darum, weniger online und mehr offline zu sein. Es geht darum, besser online und besser offline zu sein, um in Summe mehr vom Leben zu haben. 

Dazu gehört auch eine Arbeit, die einen erfüllt, fördert und fordert. Warnhinweis: Besser hat nichts mit Selbstoptimierung, fördern und fordern nichts mit turbo- kapitalistischer Effizienzgetriebenheit zu tun.

Früher war ich selbst in diesem Hamsterrad unterwegs. Dann habe ich erkannt, dass sich weder der Homo Oeconomicus noch der Homo Digitalis mit dem vertragen, was ich unter Leben verstehe oder auf meinem Grabstein lesen will. 

Ich habe gelernt, dass die Freiheit, nein zu sagen, unbezahlbar ist.

Ich habe gelernt, dass das schönste Kompliment ist, das Handy auszuschalten und ganz da zu sein. 

Für andere. Für einen selbst. Einfach sein.

Einssein mit dem Moment.

Heute für immer. 

FOMO: WISSENSCHAFTLICHE STUDIEN & QUELLEN

  1. Burnell, Kaitlyn & George, Madeleine & Vollet, Justin & Ehrenreich, Samuel & Underwood, Marion: Passive social networking site use and well-being. The mediating roles of social comparison and the fear of missing out. In: Cyberpsychology. Journal of Psychosocial Research on Cyberspace. 3/2019.
  2. Maeng, Sally & J. Arbeau, Kelly: #TheStruggleIsReal: Fear of missing out (FoMO) and nomophobia can, but do not always, occur together. Trinity Western University. 2018.
  3. Milyavskaya, Marina & Saffran, Mark & Hope, Nora & Koestner, Richard: Fear of missing out: prevalence, dynamics, and consequences of experiencing FOMO. In: Motivation and Emotion, 42/2018.

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